In der klassischen akademischen Lehre geht es meist darum, Inhalte auf eine Art zu vermitteln, die den Lernenden ermöglicht, im geschützten Lehrraum neues Wissen zu generieren oder bereits vorhandenes Wissen zu vertiefen. Die tatsächliche reale Anwendung in einer komplexen Realität bleibt oft den Praktika oder im Extremfall sogar erst der späteren beruflichen Tätigkeit überlassen. Dabei können erfahrungsorientierte Elemente auch schon in der Lehre eingesetzt werden – und erheblich die Motivation und das Begreifen steigern.
Gerade im Rahmen der durch den Bologna-Prozess geforderten Kompetenzorientierung sollen erfahrungsorientierte Elemente (z.B. forschendes oder problemorientiertes Lernen) in der gesamten Lehre und in allen Lehrformaten zu besseren Lernergebnissen und sogenanntem „tiefen“ Lernen der Studierenden beitragen. Was ist aber eigentlich gemeint mit „Erfahrungsorientierung“? Wir verstehen darunter vor allem Lehrmethoden, die es den Studierenden ermöglichen, Wissen innerhalb einer realitätsnahen, unmittelbaren und relevanten Lernumgebung zu gewinnen und anzuwenden. Es geht also darum, dem inhaltlichen Gegenstand so direkt wie nur möglich zu begegnen, statt sich ausschließlich gedanklich damit auseinanderzusetzen. Zu den verschiedenen Lehr- und Lernformaten gehören beispielsweise Entdeckendes Lernen, Problemorientiertes Lernen oder Forschendes Lernen. Hier können spannende Bezüge zur eigenen Forschung hergestellt werden, denn Sie können Themenbereiche oder Fragestellungen wählen, die für Ihr eigenes Forschen relevant sind. So kann die Lehre Impulse für Ihre Forschung geben, und Ihre Studierenden erwerben über Fachkenntnisse hinaus erweiterte Sozial- und Selbstkompetenz in realitätsnahen Situationen.
Auch wenn wir grundsätzlich einer Checklistendidaktik eher ablehnend gegenüberstehen, glauben wir, dass diese Tipps ein nützlicher Startpunkt für Sie sein können. Nutzen Sie auch unser kostenloses, individuelles Beratungsangebot.
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